Altlastuntersuchungen
Erkundungsbohrungen
Erkundungsbohrungen dienen der Erkundung des Untergrundes, der Geologie und der Klärung der technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen eines neuen Projektes.
Meist handelt es sich dabei um Baugrunderkundungen für die standortbezogene Planung von Bauvorhaben oder ergänzend bzw. alternativ Explorationsbohrungen zur Erkundung von Lagerstätten bergbaulich nutzbarer Rohstoffe.
Die dabei gewonnenen Informationen sind in der Regel für die Planung eines Vorhabens unverzichtbar.
Im Mittelpunkt der Erkundung steht die geologische Beschaffenheit des Untergrundes, z.B. hinsichtlich seiner Tragfähigkeit oder auch der Abfolge und Mächtigkeit der verschiedenen Gesteinsschichten. Diese Erkundungen sind für die Verankerung von Fundamenten bei Neubauten notwendig.
Die BTR Bohrtechnik Roßwag führt Erkundungsbohrungen bis in Tiefen > 200 m durch.
Weitere Einsatzgebiete:
Grundwassermessstellen und Brunnenbau
Bei Grundwassermessstellen und dem Brunnenbau dreht sich alles um die wertvollste Ressource, die uns unser Planet zur Verfügung stellt – das Wasser!
Selbstverständlich verwendet die BTR Bohrtechnik Roßwag dabei ausschließlich zertifiziertes Material und legt größten Wert auf eine fachgerechte Ausführung.
Technische Details zu Grundwassermessstellen und dem Brunnenbau
Eine ausgeführte Erkundungsbohrung kann mit Filterrohren und aufsteigenden Vollwandrohren zur Grundwassermessstelle oder zum Entnahmebrunnen ausgebaut werden.Bei größeren Rohrdurchmessern ist ggf. vorher eine Aufweitungsbohrung auf den erforderlichen größeren Bohrdurchmesser durchzuführen.
Der Ringraum zwischen Rohren und Bohrlochwand wird mit Quarzfilterkies, Gegenfilter (Quarzsand) und Tondichtung verfüllt, bei wobei gleichzeitig die Schutzverrohrung ausgebaut wird.
Der Bohrdurchmesser ist der gewünschten Rohrgröße anzupassen. Bei kleinen Bohrdurchmessern kann der Einsatz von Kiesfilterrohren sinnvoll sein.
Altlastenuntersuchung
Eine Altlastuntersuchung liefert Ihnen eine Aussage über die Zusammensetzung des Untergrunds. Neben Altlasten wie Schadstoffe und andere Verunreinigungen stehen dabei auch Bodenschätze wie Wasser, Gas oder Öl im Fokus.
Die mit einer Erkundungsbohrung gewonnen Bodenproben bzw. die beim Klarpumpen der Messstelle genommenen Wasserproben können im Labor auf Schadstoffgehalte untersucht und bewertet werden.
Ein Beispiel für eine klassische Altlastuntersuchung ist das Entnehmen von Bodenproben des Untergrunds von (alten) Industriestandorten oder nach Unfällen mit Umwelteinflüssen.
Die Bodenproben werden dabei mit unterschiedlichsten Methoden, entsprechend den Kundenwünschen, gewonnen. Dabei kommt neben der klassischen Bohrung auch das Schürfen und das Sondieren zum Einsatz.
Altlastensanierung
Abhilfe bei auffälligen Altlastenuntersuchungen bietet die Altlastensanierung. Mit einem auf Ihr Projekt abgestimmten Sanierungskonzept kann eine chemisch-biologische Sanierung von kontaminierten Böden durchgeführt werden.
Die dazu notwendigen Substanzen können über fest installierte Injektionslanzen über einen längeren Zeitraum in den Boden eingebracht werden. Solche Injektionslanzen können mit unserem Sonic-Bohrverfahren kostengünstig in Lockergestein eingebracht werden.
Geo-messtechnische Instrumentierung
Bei der geo- messtechnischen Instrumentierung handelt es sich um gezielte Messungen zur Risikoabschätzung für die Planung neuer Baustellen, zur Überwachung von Bauwerken, aber auch zur Vorhersage, Verhinderung oder Verminderung von Schäden durch Naturgefahren wie z.B. Hangrutschungen oder Felsstürze.
Hierfür stehen die unterschiedlichsten messtechnischen Instrumente zur Verfügung:
- Extensometer
- Inklinometer
- Gleitmikrometer
- Porenwasserdruckgeber
- und viele andere
Diese für Ihr Projekt optimalen Messgeräte werden in eine verrohrte Bohrung eingebaut. Anschließend wird das Bohrloch mit Dämmer / Füllbinder verfüllt, bevor die Schutzverrohrung entfernt wird.
Haben Sie Fragen zum Thema Erkundungsbohrungen?
Rufen Sie uns einfach an oder senden Sie uns Ihre Anfrage per E-Mail.
Wir unterstützen Sie gerne bei der Planung und Durchführung Ihrer Projekte!
Erkundungsbohrungen - Details
Um Bodenproben zu gewinnen stehen unterschiedlichste Methoden zur Verfügung, die entsprechend den Kundenwünschen angewendet werden. Den Anforderungen und geologischen Gegebenheiten entsprechend, kommen die nachfolgenden Bohrverfahren zur Anwendung.
Von der BTR Bohrtechnik Roßwag angewendete Bohrverfahren und Ihre Einsatzgebiete:
Schneckenbohrungen
Die Schneckenbohrtechnik ist ein innovatives Verfahren zur schnellen und effizienten Herstellung von Bohrlöchern für verschiedene Anwendungen wie Geothermie, Brunnenbau oder Baugrundverbesserung.
Bei dieser Technik wird eine Schnecke mit hoher Drehzahl in den Boden gedreht, die das Material abtransportiert und gleichzeitig das Bohrloch formt. Das Ergebnis ist ein präzises und sauberes Bohrloch, das für die Verlegung von Rohrleitungen oder ähnlichen Anwendungen geeignet ist.
Ein weiteres Einsatzgebiet der Schneckenbohrtechnik ist die Herstellung von Bohrpfahlgründungen. Pfahl- und Bohrpfahlgründungen ermöglichen die Lastabtragung von Tragwerken in tiefere tragfähige Bodenschichten. Pfahlgründungen im Schneckenbohrverfahren sind im Vergleich zur konventionellen Ramm- und Bohrpfahltechnik besonders erschütterungs- und lärmarm und eignen sich daher auch für den Einsatz in dicht bebauten innerstädtischen Gebieten oder in der Nähe von erschütterungsempfindlichen Produktionsanlagen.
Spülbohrungen
Spülbohren ist ein Sammelbegriff für verschiedene Bohrverfahren, bei denen zum Transport des gelösten Bohrgutes an die Erdoberfläche ein Spülmedium eingesetzt wird. Dieses kann aus Luft oder Wasser (ggf. mit Spülungszusätzen) bestehen.
Beim Einsatz von flüssigen Spülmedien wird das Bohrloch durch den hydraulischen Druck der flüssigen Bohrspülung gestützt, wodurch in der Regel ein höherer Bohrfortschritt erreicht wird. Im Gegensatz zu Trockenbohrverfahren können durch den Wegfall von Verrohrungen und den kontinuierlichen Abtransport des Bohrgutes Zeit und Kosten eingespart werden.
Spülbohrungen unterscheiden sich auch hinsichtlich der Förderung des Bohrgutes aus dem Bohrloch. Bei indirekten Spülbohrverfahren erfolgt der Abtransport durch ein hohles Bohrgestänge, bei direkten Spülbohrverfahren wird das Bohrgut durch den Ringraum zwischen Bohrgestänge und Geologie gefördert.
Drehschlagbohrverfahren
Beim Drehschlagbohren wird ein Bohrhammer verwendet, der das Bohrgut durch rotierende Schläge löst. Dies ermöglicht ein schnelles und effizientes Bohren in nahezu allen Gesteinsformationen.
Gleichzeitig wird das Bohrloch mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit gekühlt und stabilisiert.
Die Drehschlagbohrung ist eines der leistungsfähigsten Bohrverfahren und eignet sich besonders für tiefe Bohrungen oder schwierige geologische Verhältnisse.
Meißelbohrungen
Die Meißelbohrung, auch Vollkronenbohrung genannt, ist ein kostengünstiges Verfahren zum Bohren in Felsformationen oder Beton. Sie eignet sich besonders für geologische Kernbohrungen oder als Karsterkundungsbohrung.
Dabei wird ein Meißel mit hoher Schlagkraft eingesetzt, um das Gestein zu zerkleinern und das Bohrloch herzustellen. Die Bohrung kann mit oder ohne Einsatz eines automatischen Bohrdatenschreibers von Jean Lutz durchgeführt werden, um eine genaue Dokumentation der geologischen Schichten zu ermöglichen.
Das Meißelbohrverfahren ist ein bewährtes Verfahren, das sich durch hohe Bohrleistung, Effizienz und Präzision auszeichnet und insbesondere in Bereichen eingesetzt wird, in denen eine hohe Bohrleistung erforderlich ist, wie z. B. im Tunnelbau oder im Brücken– und Hochbau.
Die Bohrungen können sowohl vertikal als auch horizontal ausgeführt werden und ermöglichen präzise Ergebnisse. Die Auswahl des geeigneten Meißels sowie die Anpassung der Schlagkraft an die jeweilige Gesteinsbeschaffenheit sind dabei entscheidend für den Erfolg der Bohrung.
Seilkernbohrungen
Die Seilkernbohrung ist eine Sonderform der Spülbohrung, die zur kontinuierlichen Gewinnung von Kernproben im Festgestein eingesetzt wird.
Das verwendete Seilkernrohr ist ein spezielles Doppelkernrohr. Das Innenrohr, das den Bohrkern enthält, wird mit Hilfe eines Fängers am Seil aus dem Bohrloch geborgen und in Kernkästen abgelegt.
Die Seilkernbohrung eignet sich besonders für Baugrundaufschlüsse und Lagerstättenerkundungen. Dabei wird eine Spülflüssigkeit verwendet und mit einem Spezialgestänge gebohrt, das gleichzeitig als Verrohrung dient.
Die Bohrkronen des Seilkernrohres sind sehr dickwandig und mit Hartmetall oder Diamanten bestückt.
Der Bohrkern kann entweder in eine Kernkiste abgelegt werden oder auch in einen Folienschlauch oder einen transparenten PVC-Liner gebohrt werden. So ist eine optimale Lagerung und Analyse gewährleistet.
Sonic Drilling
Für die anspruchsvolle Baugrunderkundung in Lockergesteinen (Kies-Sand, Schluff, Ton) setzt BTR Bohrtechnik Roßwag das innovative Sonic Drilling ein.
Dabei wird das Kernrohr mit hochfrequenten Schwingungen in den Boden eingerüttelt, anschließend in einer Schutzverrohrung ausgebaut und der Bohrkern in der Kernkiste abgelegt.
Die BTR Bohrtechnik Roßwag verfügt über speziell ausgerüstete, leistungsfähige Vertikalbohranlagen, bei denen je nach Geologie bei Bedarf von Sonic Drilling auf Seilkernbohren (für Bohrungen in Fels, für sehr große Bohrtiefen) umgestellt werden kann.
Ausführlichere Informationen zum Sonic-Bohrverfahren finden Sie auf der eigens dafür eingerichteten Unterseite. Folgen Sie einfach diesem Link.
Allgemeine technische Details:
Je nach Wahl des Gerätes sind Kerne von 100 mm bis 125 mm Durchmesser und je Kernentnahme zwischen 2 und 3 m Länge möglich. Selbsterklärend sind die Durchmesser der Bohrungen größer zu wählen als die gewünschten Durchmesser der Kerne.
Linerproben sind mittels eines eingezogenen Kunststoffliners in einem Kernrohr im Durchmesser von 100 mm und einer Länge von 1 oder 2 m möglich. Normalerweise wird ein 100 mm Kernrohr in Kombination mit einem GP168 Casing benutzt, Sondergrößen sind jederzeit möglich.
Schürfe und Sondierungen:
Für Schürfe stehen Bagger von 4-20 t bereit – Sondierungen können mit zwei Mini- Ramm-, Zieh- Bohrgeräten (MRZB) durchgeführt werden.
Unterschiede zwischen Schürfen und Sondieren
Schürfen:
Beim Schürfen wird der Boden mittels eines Baggers abgetragen. Selbsterklärend kann diese Vorgehensweise nicht bei einem Felsboden oder bei großen Tiefen zum Einsatz kommen.
Der große Vorteil des Schürfens ist die sofotige Verfügbarkeit des Ergebnisses.
Sondieren:
Eine Sondierung kommt meistens dann zum Einsatz wenn es schnell und günstig gehen soll. Der Unterschied zu einer klassischen Bohrung ist der geringe Durchmesser und die lediglich geringe Tiefe.Wie beim Schürfen kann eine Sondierung nicht in Felsboden durchgeführt werden.
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